Abt -Straubinger Art Prize Exhibition

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Vernissage 18.04.2024

Exhibition   19.04.- 28.06.2024

Art Alarm Stuttgart 19.-21.04.2024 (Programm)


Karin Abt- Straubinger Stiftung

Galerie Abtart | Rembrandtstrasse 18 | 70567 Stuttgart

Get a preview to the works created in Stuttgart:


Möhringer Reihe

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past exhibitions: interviews and articles

Abt -Straubinger Art Prize

I'm very happy and excited to share with you that I have been awarded with the Abt- Straubinger Foundation Art Prize!

In April 2024 there will be a large exhibition in the beautiful rooms of the Abtart Gallery to showcase the outcome of the intense working- in residency in Stuttgart.


Wuchs & Wucher 2022             Illico 2020                          Doppelgänger 2019                     Kokon 2018

Duo- Exhibition with sculptor and installation artist Verena Schmidt




Kunstverein Die Brücke


15.Oktober – 19. November

LANDARBEITERHAUS
Zehlendorfer Damm 200
14532 Kleinmachnow

Eröffnung: 15.10.23, 16:00



New Catalogue 2023

Neuer Katalog


mit Essays von Théo de Luca und Paul Nolte

30 x 30 cm

60 Seiten



Der Duft von Wasser

Wasser ist ein Synonym für Leben und als solches auch zum Symbol unseres Lebens- bedrohenden Umgangs mit der Natur geworden.
Im Rahmen Ihrer KünstlerInnen - Residenz hat Franziska Beilfuß sich intensiv mit den Transformationen der Begegnung zwischen Mensch und Wasser auseinandergesetzt und sechs Duftkompositionen, sechs Wassergerüche kreiert, die sie in den Umkleideschränken des ehemaligen Erzgebirgsbades präsentiert.

Die Schrank- Innenleben werden zu Geruchs- und Farbräumen, die von den Besuchern eigenhändig entdeckt werden können.

Der Duft von Wasser, Installation, 2022, Foto: Johannes Richter

Kunstfestival "Begehungen" in Thalheim erweckt altes Spaßbad zu neuem Leben
von Grit Krause, MDR KULTUR

Auf Wasser zum Baden sollte man nicht hoffen, wenn man in den nächsten Tagen das Erzgebirgsbad in Thalheim südlich von Chemnitz aufsucht. Gebadet wird hier schon seit acht Jahren nicht mehr, seit das Erlebnisbad aus finanziellen Gründen geschlossen wurde.
Zumindest aber ruft ein Hauch vom typischen Hallenbadgeruch die Erinnerung daran noch einmal wach, denn die Künstlerin Franziska Beilfuß hat in einzelnen Umkleideschränken verschiedene Duftkompositionen konserviert und inszeniert. Wie Farben auf einer Palette mischt die Malerin verschiedene Duftnoten an zu Geschichten, sie nennt es "scent scapes", Duftlandschaften, und alle erzählen vom Wasser.

Dafür hat sie sich auch mit Gerüchen des Thalheimer Richter-Müller-Teichs beschäftigt, in dem man alte, verrostete Munition gefunden hat. Die Komposition dazu hat eine metallische Note, was letztlich nicht nur zum Thalheimer Teich, sondern für das gesamte Erzgebirge passt.
Die künstlerische Auseinandersetzung mit den wechselnden Ausstellungsorten gehört zum Konzept des Kunstfestivals "Begehungen". Assoziationen zu den leer stehenden Arealen, die dabei bespielt werden, gibt es jedes Mal reichlich. So inspirierte in Thalheim nicht nur das Spaßbad, sondern auch die Geschichte der Stadt, die mit ESDA einst Hauptsitz der weltweit wohl größten Strumpfproduktion war. (...)

Der Duft von Wasser Installationsansichten

Interview with CS- Art Partners











How would you describe your work in 3-5 words?


Color and transparency, movement, interaction




What do you want an audience to take away from your work?


It is about sharing.
I believe in the power of painting to communicate direct, to touch fundamental needs in people.
It is not one concept, that I want to impose on them. Often it is very personal, what they take away. Often also the experience with the painting develops over time.




What did it take for you to be where you are today as an artist?


By the time of my practice I gained more and more trust in making decisions without the backup of language. I do almost abstract works, which makes it often difficult to put in words, also because color is my material and color works on a deeper level than language.
When I was younger I often did sketches for my paintings, I planed more and I even was sometimes afraid to forget ideas, so my notebook was always with me. Today my painting process shifted. I developed a sincerity for natural selection processes and memory. I focus more on the essentials.


To learn that deconstruction belongs to my artistic process was directing my way to the painting I do today.
My paintings have many layers and overpainting also means to let possibility in. Pastosities contrast with glazed surfaces. Transparency plays a big role. My paintings do not build up consequently from back to front.
I discovered that mistakes can be very valuable and I learned how to make use of the controlled coincidence.


Over time I have opened the form in my paintings more and more in favor of the color. It has become clear to me that the autonomy of color in space addresses movement and thus creates form, always new, quite naturally. It always takes a lot of courage and trust to get involved in this open process.
The hierarchy of backgrounds and foregrounds in my paintings is not fixed and appears to change by closer examination.




What are some of your artistic influences?


My artistic work is about principles and processes of transformation. I am particularly interested in circular processes in nature and principles of self-regulation: Topics such as processes of growth and decay or symbiotic relationships inspire my pictures.
Environmental issues always were key themes to my work. The power and endless possibilities of change in natural processes always inspired me!




What do you do when you feel creatively ‚stuck’?


There are plenty less creative things around painting as a professional: I take over the work of promotion and organisation. This means archival work, photo and print productions, online presentation etc.
Once done with all that stuff, I feel to be really ready to be creative again.
For recreation I walk through the forest or I dance.





What’s the best piece of advice you’ve been given?


Do not follow fashion!




Is there anything else you’d like us to know about you or your work?


My latest body of work is called ILLICO. Illico means Now, At Once! in french and I wanted to hint to the knife- sharp cut of the present in perception, that is so important for my painting.

I will show those works in my next soloexhibiton, opening on the 29.october in Berlin at Centre Bagatelle. There is an artist talk a the 6. of January 2021.



Chiara Seidl

CS Art Partners NY

http://www.csartpartners.com/

Malerin Franziska Beilfuß stellt im Centre Bagatelle aus (Berliner Woche)

Frohnau. Die neue Werkreihe „Illico“ der Malerin Franziska Beilfuß, wird ab 29. Oktober in einer Ausstellung im Centre Bagatelle, Zeltinger Straße 6, präsentiert. In ihren Bildern setzt sich die Künstlerin, laut Vorankündigung, mit Prinzipien und Prozessen der Transformation auseinander. Auftauchen und Verschwinden, Innen und Außen oder, wie in der Überschrift vermerkt, ein „vibrierendes Jetzt“.





Die Berliner Malerin Franziska Beilfuß (*1986) wird ab dem 29.10.2020 mit ihrer neuen Werkreihe ILLICO im Centre Bagatelle präsentiert.

In ihrer großformatigen und farbstarken Malerei widmet sich Beilfuß Prinzipien und Prozessen der Transformation.  

Die Meisterschülerin der Universität der Künste Berlin untersucht die Zwischenräumlichkeit als Ort der Wandlung und Auflösung der Gegensätze. Mit ILLICO schafft Beilfuß aus sich selbst speisenden Farbfeldern malerische Kraftgefüge. Farben und Formen unterziehen sich in ILLICO einer Art doppelter Drehung:

Das Verhältnis zwischen Innen und Außen muss in diesen Bildern immer neu gefunden werden. Diese Bilder sind Vexierspiele des Auftauchens und Verschwindens. Durch die gestische Schichtung von Farbe entstehen Überlagerungen und Übermalungen. Das erneute Hervortreten des Verborgenen durch Transparenzen fordert einen steten Abgleich der räumlichen Relationen durch Farbe heraus.

Schon seit 2018 entstehen großformatige Ölgemälde unter den Werktiteln KOKON und DOPPELGÄNGER, in denen sich die Künstlerin mit Themen der Wandlung, Transparenz, Dynamik und Bewegung beschäftigt. ILLICO ist Jetzt!, Sofort! die logische Fortsetzung dieser malerischen Arbeit.

 

Dauer der Ausstellung von Freitag, 30. Oktober 2020 bis Sonntag, 17. Januar 2021

 

Einführung: Paul Nolte

Musikalische Begleitung: Daniel Casimir, Posaune

Künstlergespräch: Christa Nagel, Mittwoch, den 06. Januar 2021, 19.30 Uhr




Franziska Beilfuß

 

DOPPELGÄNGER

 


Franziska Beilfuß widmet sich in ihrer Malerei der Zwischenräumlichkeit, der Bewegung und der Wandlung.


2018 bekommt sie mit ihrer Werkreihe „KOKON“ den Meisterschülertitel der Udk verliehen.

 

Die Arbeiten „Doppelgänger“ sind direkt aus dieser Gruppe heraus entwickelt worden und untersuchen die Spiegelung als Konfirmation der Singularität.


Doppelgänger, Haus 9 Studio

noch bis zum 01.02.2019

 

Membran, Ausstellungsansicht

Kokon

Franziska Beilfuß, 2018


Le cocon est l’enveloppe soyeuse formée par la chenille autour d’elle-même, pour se métamorphoser en chrysalide puis en papillon. 

Qu’adviendrait-il si nous avions affaire à une métaphore de la peinture ?


La série Kokon déploie les qualités intrinsèques de ce enveloppe filée par la chenille, en les déplaçant du côté de la peinture.

La relation entre le fond et la figure, indéterminée, surgit à travers une myriade d’ambiguïtés. Le seuil qui sépare la figure du fond se distingue par son intensité picturale au sein de chaque peinture. Il est comme un intervalle au milieu duquel fond et figure communiquent et se confondent. Il s’agit d’une frontière ouverte sur un espace soit clos soit infini. Les entrelacs formés par la surface et la profondeur de la peinture ainsi que les jeux de transparence et d’opacité rappellent la métamorphose de la chenille en papillon. Une tension dialogique nait alors de l’entrelacement du fond et de la figure, des rimes entre formes et couleurs. Ces effets réalisent l’unité rythmique de la peinture. Ils structurent l’espace au fil d’un mouvement de systole et de diastole. Le regard oscille et s’aventure au sein d’une réalité cachée. Il explore les vibrations libérées par les œuvres qu’il pénètre. Le cocon apparaît ainsi comme l’instant fécond de la vie de l’insecte métamorphique.


Deux peintures appartenant à la série semblent exemplaires: Kokon 4 et Kokon 6.

Kokon 4 est la concrétisation dynamique du processus biologique de la métamorphose. La disposition des lignes de couleurs laisse la liberté à l’œil d’être guidé par le sens des aiguilles d’une montre. Le spectateur est le témoin de l’apparition et de la disparition de la peinture comme le suggère l’espace vide de la composition. On ne peut s’empêcher de penser que l’allure de l’aiguille d’une horloge rythme la représentation et rend visible le temps. La ligne bleue semble quant à elle appartenir au présent et embrasser l’acte de perception. Cette ligne bleue résonne avec le scintillement des traces de traits épais, se dissolvant dans les couleurs alentours et représentés par les coups de pinceaux discontinus qui peuplent la toile.


Kokon 6 suit la logique d’une double dynamique spatiale, centrifuge et centripète. La forme centrale quadrillée qui encadre la couleur est comme la réminiscence d’une fenêtre ou d’une palette. Elle est le lieu d’une ambiguïté. Elle “creuse” la toile et lui permet en même temps d’être projeté en avant d’elle-même. Elle attire et magnétise les couleurs qui gravitent autour d’elle aussi bien qu’elle distribue ces mêmes couleurs dans les marges de la toile à travers une série d’aplats. Les correspondances entre la forme centrale et ce qui l’entoure sont intensifiées par le traitement hétérogène de la peinture. L’intérieur de la forme se compose de surfaces nuancées, de superpositions de couches colorées et d’une variété extraordinaire de coups de pinceau, couplée à des jeux complexes d’opacité et de transparence.

Les surfaces à l’extérieur de la forme se composent à l’inverse d’aplats lisses qui mettent en lumière les qualités de la couleur.


Kokon 4 et 6, á l’instar des autres œuvres de la série, apparaissent être l'expression d'un changement permanent.

Elles démontrent par leur force qu’elles ne sont pas imago, selon le terme employé en biologie pour désigner le stade final du cycle de vie d’un insecte (soit le papillon pour le lépidoptère). Elles sont des peintures vivantes.


Théo de Luca








Deutsch


Der Kokon ist eine Seidenhülle von einer Raupe um sich gesponnen, um die Metamorphose zu einer Puppe und dann einem Schmetterling zu vollziehen. Was geschieht wenn wir den Kokon als eine Metapher der Malerei betrachten?

Die Werkreihe Kokon entfaltet die ureigensten Eigenschaften der von der Raupe gesponnenen Hülle und überträgt sie ins Feld der Malerei. Die Beziehung zwischen dem Hintergründlichem und dem Figürlichen ist ungreifbar und wird durch eine Vielzahl von Widersprüchen hervorgebracht. In jedem dieser Bilder zeichnet sich die, Figur und Hintergrund voneinander trennende, Schwelle durch malerische Intensität aus. Sie ist wie ein Intervall, durch welches Hintergrund und Figürliches kommunizieren und schließlich ineinander übergehen. Es handelt sich um offene Grenzen zu geschlossenen oder offenen Räumen. Die Flechtwerke zwischen Oberfläche und Tiefe des Bildes, sowie das Spiel aus Transparenz und Opazität, erinnern an die Metamorphose der Raupe zum Schmetterling. Es entsteht eine gesprächige Spannung der Verbindungen zwischen Formen und Hintergründen, Reime zwischen Formen und Farben. Diese Effekte schaffen die rhythmische Einheit der Bilder. Sie strukturieren den Raum wie mit Bewegungen systolischer und diastolischer Art. Der Blick  oszilliert und wagt sich in eine verborgene Realität. Es erschließt sich die durch die Bilder freigesetzten Vibrationen. Der Kokon erscheint nun wie das fruchtbarste Stadium in der Metamorphose der Insekten.


Zwei Bilder dieser Serie, Kokon 4 und Kokon 6, können als Beispiel dienen:

Kokon 4 scheint eine dynamische Verkörperung des biologischen Prozesses der Metamorphose zu sein. Die Anordnung der Farblinien lässt dem Auge die Freiheit, sich im Uhrzeigersinn leiten zu lassen. Durch die ausgelassene Stelle, an der die Leinwand durchscheint, bietet sich eine Lesart des in Erscheinung- Tretens, des Auftauchens oder aber des Verschwindens der Malerei an. Der Betrachter verinnerlicht Zeitlichkeit, was dem die dynamische Bewegung des einem fortschreitenden Uhrzeiger ähnelndem Aufbaus an Form und Farbe geschuldet sein mag. Die blaue Linie erscheint wie der Jetztzeit angehörig, stimmt mit dem Moment des Betrachtens überein, ist konsistent. Diese blaue Linie bringt die Bruchstücke von pastosen Spuren, die sich in die umgebenden Farben auflösen und die mit unterbrochenen Pinselstrichen die Leinwand bewohnen, mit in Schwingung.


Kokon 6 folgt der Logik einer doppelten räumlichen Dynamik, zentrifugaler und zentripetaler Art. Die zentrale Quadrat- ähnliche Form, die die Bilder umrahmt, erinnert an ein Fenster oder an eine Malerpalette. Sie vollbringt das scheinbar Widersprüchliche, sich sowohl in die Leinwand zu graben, als auch das Bild aus dieser heraus zu projizieren. Sie zieht die, wie durch Gravitationskraft um sie kreisenden Farben an und verteilt sie gleichzeitig auf die Ränder der Leinwand mit Hilfe einer Serie von monochromen Flächen. Diese Verbindungen zwischen Form und Umfeld werden durch den variierenden Umgang mit dem Material Farbe verstärkt. Innerhalb dieser Form verweben sich: nuancierte Flächen, farbige, sich überlagernde Schichten von außergewöhnlicher Vielfalt des Farbauftrages, gepaart mit komplexen Spielen zwischen Dichte und Transparenz.

Im Gegensatz dazu stehen die ruhigen Flächen außerhalb der Form, die die Qualitäten der gegebenen Farben ins Licht bringen.


Kokon 4 und 6, sowie die anderen Bilder dieser Serie scheinen Ausdruck permanenter Wandlung zu sein. Sie demonstrieren mit Stärke, dass sie kein fixiertes Stadium darstellen, nicht Imago sind, um es mit den Worten der Biologie auszudrücken, die so das Endstadium des Insektenlebens ( zum Beispiel der Schmetterlinge im Falle der Lepidoptere) benennt. Sie sind lebendige Malerei.


Théo de Luca

Théo de Luca
est un historien et critique d’art spécialisé dans la peinture. Il est l’auteur du livre A New Spirit in Painting 1981: On Being an Antimodern, paru chez Walther et Franz König en 2020, et il prépare actuellement une thèse de doctorat sur le peintre français du dix-septième Nicolas Poussin à l’Université de Yale.

Théo de Luca
ist Kunsthistoriker und Kritiker mit Fokus auf Malerei. Er ist Autor des Buches A New Spirit in Painting 1981: On Being an Antimodern, erschienen 2020 bei Walther und Franz König, und bereitet derzeit eine Doktorarbeit über den französischen Maler des 17. Jahrhunderts Nicolas Poussin an der University of Yale vor.


Franziska Beilfuß       KOKON     


1.06- 05.07.2018


Eröffnung: 1.06.2018        18.00


Die Werkschau ist Dienstags und Donnerstags in der Zeit von 10 - 15 Uhr (und nach Vereinbarung) in den Räumen des AIV, Bleibtreustraße 33 zu sehen.



Opening: 1.06.2018        18.00


AIV  Bleibtreustraße 33, 10707 Berlin







































Pics or it did not happen          


PICS OR IT DID NOT HAPPEN!

FRIDAY 27 APRIL 2018 AT 18:00H-

FRIDAY 4 MAY 2018 AT 18:00H

POTSDAMER STR. 61/63 BERLIN 10785 BERLIN

10 students from the University of Arts (UdK), Art School Weißensee and the Free University of Berlin explore the fears and hopes of Generation Y. The title puts in a nutshell what they express through paintings, sculptures, photography, installations, performance, video and sound art.


The vernissage is on Friday, April 27 at 18:00. It takes place at the exciting new exhibition space Kunstraum Potsdamerstr. BERLIN: an abandoned underground parking space at the heart of the gallery scene in Potsdamer Straße. The opening hours on the weekend are from 11:00 to 18:00


Don't miss this opportunity to discover new talents and to get in touch with the hopes and fears of Generation Y. Pics are allowed, because otherwise it does not happen.


Artistis:

ANNA RUPPRECHT

FRANZIKA BEILFUß

FRIEDERIKE GOEBBELS

HARA SHIN

INIA STEINBACH

JAKOB URBAN

LEA SCHMITT

LISA SCHMIDT

DAVID REITENBACH

LUDWIG PFEIFFER


KUNSTRAUM Potsdamer Straße

Potsdamer Str. 61/63

10785 Berlin


 






Interview mit Wolfram Schnelle (ArtSpringboard)

 

'Movement and transparency are the defining themes of my work' An interview with Franziska Beilfuß.

August 24, 2017

Franziska Beilfuß worked in theatre and studied at Central Saint Martins in London before completing her degree at UdK Berlin in 2017.

Wolfram Schnelle: How did it start for you? When did you become interested in making art?

 

Franziska Beilfuß: I have always painted because it was a way for me to deal with problems and to communicate what I couldn't say in words.

 

I studied art in London, doing a foundation course at Central Saint Martins directly after finishing my A Levels. I was 18 at the time and I quickly realized that it was too early and that I needed to see the world before I’d be able to put it into my paintings. I was overwhelmed but I was also bored.

 

I decided that I needed to do something where I could be in contact with people and learn something about them. I worked at a theatre and started to direct as well. It all sort of fell into place and worked very well, but I didn’t stop painting. As a director you’re quite alone, although it might not seem that way. In the studio it’s an ‘honest’ solitude.

 

Painting is one of the freest and most direct ways of making art. It’s something I always wanted to do and it happened that at the theatre I met my future painting professor. We worked on a great play together but were both drawing at the same time. There’s a lot of waiting in theatre.

He looked at my drawings and told me that he had started teaching at UdK, which convinced me that it was the right moment to study art again. One of the nice things is that both my professor and I see painting and theatre as very closely related.

 

WS: Taking your final presentation as a point of departure, can you describe what motivated you to make the work?

 

FB: I knew that I wanted to create a visual oscillation. Oscillation is also a sound for me and it has to do with something oscillating or swinging between two poles. Imagine the oscillation of a sine wave – you have an amplitude that happens between two poles, which in the end creates the illusion of something whole through a sound. I think that’s a very nice metaphor for the principles of life or creation.

Our Western thinking is very influenced by dualistic thinking. I want to question this. It’s much more complex and, at the same time, the opposite poles are dependent upon eachother. Overcoming dualistic thinking is also a state that I experience when I’m painting and I try to visualize it conceptually.


WS: What does an artwork need to have so that you think it’s successful, so that you say, ‘now I am happy with it’ and it’s finished.

 

FB: It needs to have soul. It needs to start being alive and stand on its own. It’s not just about getting to a ‘total idea’ but of overcoming it.


WS: Tell me something about the titles of your work.

 

FB: For my final presentation, I had the working title Oscillation and then I numbered the works, which helped me order them and put them in a sequence, but I also defined the maximum number of works that I was going to make in this series.

I liked it that way because it helped people reference specific works while at the same time I could avoid giving them titles that impose another layer of meaning or interpretation on the work.

 

WS: What inspires you, what informs your art?

 

FB: I would say that everything I experience finds its way into my art. My art is an output, a way of reflecting life.

I am not an artist who lives isolated in her own world. I am young and living in Berlin and there’s a lot going on.

Although sometimes I would like to just paint for a year by myself and do nothing else. I think painting requires that but almost nobody can deliver that nowadays. Painting is a craft, no matter what you paint. It is its own terrain with its nuances and details.

 

WS: Since you mention painting being a craft, maybe you can talk about the material you use and about your process.

 

FB: I would say that movement and transparency are the defining themes of the series I've been working on. That’s why I worked a lot with glass. I like to work in series – not exclusively but mostly – and because a series is usually a temporal sequence, with transparency it’s possible to create a temporal simultaneousness.

 

Foreground and background are the dominant distinctions when discussing a painting. For me there is no static foreground and background. That’s not how I perceive the world. That’s why I was grappling with painting for a long time and I was contemplating making films. It’s a big challenge to orient yourself, being a moving particle in a moving world, but that’s reality. We like to simplify it, but it’s only possible to simplify it if you’re aware of its complexity. Chaos and order are two very important aspects in my work. But I don’t have to choose one or the other. They’re opposites but they also require each other.

 

For example, I work on a very chaotic image for a while, move some elements to the front, let others wander, bury other things, flood them or dissolve them. I start thinking in elements when I work and I’ll say things such as ‘I’ll water this down or I’ll put some wind into this’.

That’s why I would say that my works are energetic force fields.

 

WS: How would you describe your experience at UdK Berlin? What did you learn in terms of your practice and personally?

 

FB: I made friends for life. I met some great people. They’re companions in suffering but there’s a constant cross-fertilization that’s taking place. That’s the most valuable takeaway. The rest is more of a bonus. I think I learned more when I was working than in the seminars.

 

WS: What’s next?

 

FB: I’ll spend another year here at UdK to do my ‘Meisterschüler’*. I think that word is funny because studying means to experiment, to learn, to disrupt oneself, to test oneself, to question, and to doubt oneself. But ‘Meisterschüler’ also means switching from being an apprentice to becoming a master. It almost sounds as if you could become a teacher afterwards! I plan to give myself a project for the year and take this time to create.

 


 

 

*The title "Meisterschüler/Meisterschülerin" is not to be compared with a master’s degree and has no equivalent in the Anglo-Saxon educational system. This title is an honour awarded only to the very best students in the German arts academy system.

 

Pro oder Kontra


Dauer

01 DEZ 2016 – 12 JAN 2017


Ort

Burg Galerie im Volkspark

Burg Giebichenstein

Schleifweg 8a

06114 Halle (Saale)


www.burg-halle.de


Kuratiert von

Julia Kurz und Dr. Jule Reuter


Pressemitteilung

www.burg-halle.de



Paul Altmann/Leipzig,

Franziska Beilfuß/Berlin,

Claudia Bieberstein/Dresden,

Tanja Hamester/München,

Martin Haufe/Leipzig,

Valentin Hessler/Dresden,

Sophie Kindermann/München,

Lisa Kottkamp/Halle,

Philine Kuhn/Halle,

Klasse Grossarth/Dresden

Jaqueline Lisboa Silva/ Braunschweig,

Jana Luck/Halle,

Nora Manthei/Halle,

Bruno Siegrist/Berlin,

Soma Sohrabi/Berlin,

Anne Weyler/Köln,

Frauke Zabel/München


Šejla Kamerić

Folke Köbberling

Thomas Kilpper

Nástio Mosquito

Wolfgang Tillmans


Vor dem Hintergrund der sich verschärfenden gesellschaftlichen Kontroversen um Flüchtlings-, Umwelt- und Klimapolitik, um Verteilungsszenarien und das richtige Krisenmanagement untersucht die Ausstellung in der Burg Galerie im Volkspark, wie sich junge Künstlerinnen und Künstler mit aktuellen Zeitfragen auseinandersetzen. Nehmen sie eine Haltung pro oder kontra ein? Und wenn ja, wie wird sie künstlerisch formuliert?

Die jungen Künstlerinnen und Künstler überschreiten mit ihren Arbeiten dabei oft Gattungsgrenzen und verbinden mehrere Medien wie Skulptur und Sound oder digitale und analoge Bildproduktion. Thematisch drehen sich die Arbeiten dabei unter anderem um die Frage, was zu tun sei, wenn rassistische Tendenzen zum Mainstream zu werden drohen (Klasse Prof. Ulrike Grossarth) oder wie es um den Zusammenhang von deutscher Politik und Rüstungsindustrie steht (Paul Altmann). Genauso im Fokus stehen Fragen nach Identität und Bildpolitik, werden Grenzen dekonstruiert oder die unbegrenzten Möglichkeiten und Zwänge des technischen Fortschritts thematisiert.

Fünf Gastbeiträge der international tätigen Künstlerinnen und Künstler Šejla Kamerić, Folke Köbberling, Thomas Kilpper, Nástio Mosquito sowie Wolfgang Tillmanns flankieren die Werke der Kunststudierenden und erweitern so das künstlerische Spannungsfeld, in dem sich die studentischen Arbeiten auf unterschiedliche Weise positionieren.

 

 

 

Begleitend zur Ausstellung Pro oder Kontra wird ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm angeboten. Gemeinsam mit den Künstlerinnen und Künstlern sowie geladenen Gästen wird dabei die Rolle zeitgenössischer künstlerischer Praxis und die Motivation ihrer Akteure zwischen vermeintlichem Relevanzdiktat und Autonomieanspruch diskutiert.

So verbindet die transdisziplinäre Veranstaltung Ist das Medium die Massage? am 1. Dezember 2016 von 14 bis 20 Uhr unterschiedliche Formen der Auseinandersetzung und des Austauschs wie Vortrag, Panel, Diskussion und Performance: Impulsreferate aus den Geisteswissenschaften sind ebenso Teil des Programms wie Artist Talks und zwei Diskussionspanels mit beteiligten Künstlerinnen, Künstlern und Gästen. Außerdem kommt die Hörspielfassung Adolf Hitler: Mein Kampf, Band 1 & 2 von Helgard Haug und Daniel Wetzel / Rimini Protokoll zur Aufführung und Martin Haufe hält eine Performance-Lecture.

 

 

Begleitprogramm:

Vorträge, Panel und Diskussionen bei Ist das Medium die Massage?:

Donnerstag, 1. Dezember 2016

14 bis 20 Uhr im Kleinen Saal des Volksparks, Schleifweg 8a, 06114 Halle (Saale)

Zur Veranstaltung werden Impulsreferate aus den Geisteswissenschaften gehalten und Artist Talks in der Ausstellung angeboten. Zudem findet eine Performance Lecture von Martin Haufe statt und das Hörspiel Adolf Hitler: Mein Kampf, Band 1 & 2 von Helgard Haug und Daniel Wetzel / Rimini Protokoll (WDR Hörspiel Produktion) wird aufgeführt. Zudem finden zwei Diskussionspanels mit den beteiligten Künstlerinnen, Künstlern und Gästen statt. In den Pausen werden Entspannungstechniken zur Stressbewältigung angeboten.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

 

Kuratorinnenführung: Mittwoch, 7. Dezember 2016, 17 Uhr mit Kuratorin Julia Kurz. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Filmprogramm: Mittwoch, 14. Dezember 2016, 17 Uhr. Filmvorführung Episode III: Enjoy Poverty (2008) von Renzo Martens mit anschließender Diskussion, moderiert von Prof. Andrea Zaumseil (Professorin für Plastik/Bildhauerei Metall, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle). Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Künstlerinnengespräch: Mittwoch, 11. Januar 2017, 17 Uhr. Künstlerinnengespräch mit Philine Kuhn, Jana Luck und Nora Manthei, moderiert von Dr. Jule Reuter. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

 

Führungen durch die Ausstellung: Jeden Sonntag um 15 Uhr führen Studierende der kunstpädagogischen Studiengänge durch die Ausstellung. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Essay von Björn Dade über die Serienarbeiten Franziska Beilfuss


 

Der Begriff des Schwärmens versammelt in sich so Gegensätzliches wie militärischen Drill und

das Erratische des Insektenflugs, die doppelte Bewegung von Individuum und Vielzahl

respektive Kollektiv, das Schlingern mikroskopisch kleiner Elektronen in der Atomphysik

(wiewohl Abstraktion) wie auch – in kosmischer Dimension – nach Georg Heym "das dunkle

Volk der flatternden Plejaden" und andere offene Sternenhaufen, verstanden als Materie in

Raum in Bewegung. Schon im Buch Hiob heißt es: "Kannst du die Bande des Siebengestirns

zusammenbinden oder den Gürtel des Orion auflösen? [...] Weißt du des Himmels Ordnungen,

oder bestimmst du seine Herrschaft über die Erde?"

Etymologisch eng verwandt ist dem Schwarm das Schwirren, lautmalerisch: Sirren, worunter

sowohl Flügelschlag als auch das helle Summen der Mücke fallen, beides tönende Bewegung im

Hin und Her; ebenso: das statische Rauschen des Fernsehsignals zur Mitternacht wie auch der

tonlose Tanz von vom Wind verwirbelten, aufgestobenen Schneeflocken, dies "weiße, wirbelnde

Nichts", das den Hans Castorp mit "hexagonaler Regelmäßigkeit" herumirren läßt und zaubrisch

zuzudecken droht: Weh und wehe! Inmitten des Schneetreibens nimmt die Schwärmerei

totalitäre Züge an, bringt den jungen Protagonisten an seine Grenzen.

Denn auch das flackernde Irrlichtern individueller Zuneigung, die Begeisterung und Tollheit,

fiebrige Verzückung und hellichte Entzündung des Phantasten tragen alle das Schwärmerische in

sich, das Grenzgängerisch-Flanierende, den Drahtseilakt, sei es in der schwärmerischen Ekstase

der Liebe, die das Gegenüber sehnsüchtig überzeichnet und erhebt, sei es in religiöser

Erinnerlichkeit und Raserei, die den einzelnen Schwärmer teilhaftig werden läßt am

gemeinschaftlichen Bekenntnis, rauschhaft aufgehen in Körper und Lobpreis der Gemeinde:

Apotheose anstelle methodologischen (ideologischen?) Individualismus. In der Schwärmerei

artikuliert sich sowohl Besinnungslosigkeit als auch sinnlich-korporaler Akt: je die vereinzelte

menschliche Conditio transzendierende Bewegungen.

Wie George Steiner aufweist, ist unser Denken, dieser "Kern unserer Einzigartigkeit, [das]

innerste, privateste, verschlossenste Besitztum", das wir eignen – unsere Wesensbestimmung

schlechthin – paradoxerweise zugleich "milliardenfacher Gemeinplatz", eine Chiffre

menschlicher Existenz, derer Begriffe und Erfahrungen wir intimst-universell miteinander

teilen. Dabei sind unsere "Denkprozesse [...] in überwältigendem Maße diffus, ziellos, zerstreut,

versprengt und unbeobachtet. Sie sind, im wahrsten Sinne des Wortes, 'überall', was inWendungen wie 'kopflos sein', 'den Kopf verlieren' seinen Ausdruck findet." Sind wir in Form

und Gehalt also nur ineinander vermengtes schwärmerisches Moment?

Entsprechende Überlegungen leiten technologische Visionen, soziologische Konstrukte, Dys- und

Utopien. Schwarmintelligenz als individuelle Geworfenheit und Kontingenz ablösende

Zweckbestimmung menschlicher Erfahrung: durch Steuerung und Ordnung (ταχις) gelenkte

Kohärenz. Diesem positivistischen Erbe gehorcht auch das Credo der Komplexitätsreduzierung

durch Arbeitsteiligkeit, Fortschritt von Wissenschaft und Gesellschaft durch kumulative

(endliche) Beiträge, die Überwindung des horror vacui durch ein Postulat des Postindividuellen:

Synthese und Einfriedung bergen das Grundrauschen ein; mit Michel Serres gesprochen,

vervielfältigt sich das System hin auf einen "Binnenraum, [der] homogen, isotrop, [frei davon]"

ist. (Wird doch dem Schwärmerischen stets ein Pathologisches, zu Zivilisierendes, Domestizierendes

beigedacht.) Der Schwarm, als Organon, schließt die Unordnung ein – und damit aus.

Die Metapher des Schwarms vereint so das Ausschwärmen einer militärischen Einheit in

zielgerichteter Weise wie auch Phänomene der Interferenz von Information und physikalischer

Energie; sie evoziert den Bienenschwarm (Vogelschwarm) als potentiell bedrohliche

Angriffsformation in seiner Wechselbalgigkeit und molekulare Nanotechnologie, ambivalenter,

als Art chic oder auch apokalyptisches Grey-goo-Szenario; den Fischschwarm in seiner

ökonomischen Verwertungslogik sowie als Metonymie menschlichen Raubfischkapitalismus':

Ihnen allen eignet eine die je unmittelbare Asymmetrie und Dynamik gestaltende begriffliche

Fixierung auf den Schwarm als menschliche Grunderfahrung.

Franziska Beilfuss' Bilder greifen die Topologie des Schwarms prima facie über ihre räumliche

Gestaltung auf, über ihr Wechselspiel aus Licht und Schatten, Farbe und Monochromatik, und

eröffnen über spielerisch-modularisierbare Collagen aus Teilelementen, nicht unähnlich

Permutationen in der mathematischen Kombinatorik, einen assoziativen Raum, der im Wind

tänzelnde Blattreigen ebenso aufruft wie informationstechnologische Dual-Bit-Logiken, wie sie

dem modernen Individuum, bewußt, vorbewußt, unbewußt, alltäglich unterliegen. Schwärme

folgen Bewegungen von Anmut und strenger Gesetzlichkeit; – und nicht zuletzt hierin findet

sich der Mensch als Mensch auch wieder.

Publikation zur Ausstellung „Ich beobachte dich“

mit Franziska Beilfuss, Markus Drapper, Florian Schramm..

Publikation zur Ausstellung im Kreuzbergpavillion, mit Franziska Beilfuss, Markus Drapper, Rosa Lübbe, Florian Schramm, und Jens Klein, kuratiert von Anne Naundorf

 

erhältlich bei A.N.C. Projects

 

Welche Dinge behält der Mensch für sich? Welche sind im Verborgenen oder in der Öffentlichkeit sichtbar? Kann ein jeder in seinem privaten Haus er oder sie selbst sein?

Franziska Beilfuss hinterfragt das Profil der Dinge von Menschen und behauptet, es liegt den Suchmaschinen vor, die unmittelbar in jeder häuslichen Einrichtung existieren. Permanent werden private Informationen ins Netz gespeist, durch Algoithmen ein "selbst" definiert und der Besucher zum Konsumenten instrumentalisiet.

 

In Ihrer für die Ausstellung entstandenen Arbeit entwarf sie einen Paravent mit Zeichnungen und Malereien von ihren persönlichen Beobachtungen von Dingen in Haushalten in der Mongolei. Sie gibt dem Betrachter einen gedanklichen Anstoß, wie in der europäischen Kultur gelebt wird und welche Dinge als wertvoll erachtet werden.